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1303. Dezember 12. Lateran.

II id. Dec. a . pont. 1.

Papst Benedikt XI. schreibt dem Bischof von Lebus (es lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, ob Johann I. oder Friedrich I. gemeint ist: jener kommt nach Wohlbrück Gesch. v. Lebus I. S. 149 zum letzten Mal am 19. März 1302 s. o. Reg. 2704, dieser zum ersten Mal 10. Jan. 1305 urkundlich vor, nun ist aber nach dem Heinrichauer Nekrolog, abgedr. Schles. Ztschr. IV, 284, Bischof Johann id. Febr. gestorben, mithin fällt sein Tod entweder auf den 13. Febr. 1303 oder 13. Febr. 1304), dass er (der Papst), während er als päpstlicher Legat (als Bischof Nikolaus von Ostia 1300-1303 cf. Reg. 2642) in diesen Gegenden war, den Walter Eberardi von der Scholasterie, dem Kanonikat und der Präbende an der Kirche zu Breslau entsetzt und dieselben dem Herricus (später Henr.), S. d. Ritters Bogusius, Grafen von Pogorella verliehen habe. Als er sodann dem Bischof (Heinrich) von Breslau behufs Beitreibung der Prokurationen befohlen, gegen die säumigen Geistlichen der Stadt Breslau und der Diöcese mit geistlichen Strafen einzuschreiten, habe derselbe sogleich den Heinrich seiner Würden entsetzt, obgleich letzterer von ihnen noch keine Einkünfte bezogen, und sie dem Walter (vgl. Reg. v. Sept. 23) wieder übertragen. Da Heinrich, dem er wohlwolle, an den päpstlichen Stuhl appellirt, so befiehlt der Papst dem Bischof von Lebus zu bewirken, dass Heinrich seine Würden wieder erhalte; wofern aber der Bischof von Breslau und Walter innerhalb 14 Tagen dem Befehle nicht nachgekommen seien, so solle er Beide innerhalb 3 Monaten vor dem päpstlichen Hof zu erscheinen auffordern; über den Verlauf dieser Sache solle er an den päpstlichen Hof berichten.

Aus dem Abdruck in Grandjean les Registres de Benoit XI. fasc. I, pag. 163.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.